…würde ihr Unternehmen noch existieren, wenn Regierungen Milliarden ausgeben würden, um es zu zerstören?
Autor: Dr. Franz Wulz MBA
Kriminelle Organisationen überwinden viele Herausforderungen und Hindernisse von behördlichen Strafverfolgungseinrichtungen. Und sie gedeihen und wachsen trotzdem, immer weiter, immer wieder.

Die dunkle Seite der Führung:
toxische Unternehmensführung oder Mitarbeiter:innenbindung „outside the box“?
Wir alle kennen Beispiele für toxische Führungskräfte, haben solche schon persönlich erlebt, oder in den Medien wahrgenommen. Eines ist uns jedoch sofort bewusst, sie sind uns im Gedächtnis geblieben.
Gibt es auch eine positive Seite toxischer Führungsarbeit? Könnte sich das Handeln im Dark-Leadership auch positiv auf die Menschen bzw. deren Umfeld / fürs Unternehmen auswirken? Gehen wir diesen Fragen gemeinsam hier auf den Grund.
Definieren wir in diesem Artikel ihre Merkmale, die sie gemeinsam verbinden. Erst dann können wir uns fragen, wie wir toxische Führungskräfte vermeiden können, oder sogar Abstand davon nehmen, eine ebensolche zu sein / oder zu werden.

Die dunkle Seite der Führung:
ein geschichtlicher Ansatz
Die Geschichte zeigt uns…
- …deutlich auf, dass Anführer, die erfolgreich Armeen und Flotten befehligten, außergewöhnliche Persönlichkeiten waren, die ihre Mannschaften davon überzeugen konnten, ihnen in die Schlacht und in vielen Fällen leider sogar in den Tod zu folgen.
- …Leistungen von Einzelpersonen, die sich ausweglosen Situationen stellten und die Massen zum Sieg führten.
- …auch Anekdoten über Tapferkeit, Mut, Innovation und Beharrlichkeit.
- …ebenso viele Geschichten von Anführern, die scheiterten. Und dies nicht nur in den Schlachten die sie führten. Über ein manipulierendes negatives Verhalten der hochgelobten Führungskräfte. Diese Führungs- und Werteverfehlungen werden eher selten erwähnt, gelten diese meist als unattraktiv für unsere Geschichtsbücher.
Die Zielsetzung in der Führungsspitze… Der Sieg und die erfolgreiche Erfüllung eines Auftrags waren und sind in der Regel der Höhepunkt einer großartigen Führungsarbeit.
Was aber, wenn diese Ziele durch falsches Führungsverhalten geschichtsgetragen nicht erfüllt wurden? Welches Verhalten können wir in unserem Jahrhundert, auf Basis der Führungsgeschichte, in einer modernen Führungsarbeit daraus schließen?
Sehen wir hier noch etwas genauer hin…
Wie haben die bekannten Führungskräfte der Geschichte ihre eigenen Reihen durch ein falsches Führungsverhalten demoralisiert und schließlich das Bindungsverhalten der Mannschaft verloren?
Die Bindung von loyalen Mitarbeiter:innen war immer schon eine Herausforderung für Führungskräfte. Jedoch sind loyale Teams hervorragende Leistungsträger. Sie arbeiten intelligent, pflichtbewusst und hart. Sie suchen nur selten nach anderen Arbeitsmöglichkeiten. Sie sind stolz darauf, als Teil einer Mannschaft ihre Führungskraft (und in unserer Zeitkohorte auch ihr Unternehmen) zu repräsentieren, und sehen ihren Arbeitsplatz, ob Schlachtfeld oder Bürogebäude, als ihr zweites Zuhause an.
Früher oder später werden sie aber alle mit einem toxischem Fehlverhalten falscher Führungsarbeit konfrontiert. Dazu wurde unsererseits eine Liste der negativen Verhaltensweisen zusammengefasst, die Sie selbst als Manager:in vermeiden sollten:
- Sich immer mit anderen vergleichen
- Ein manipulierender Heuchler sein
- Unzureichendes, zeitbezogenes Feedback geben
- Bevorzugung von einzelnen Mitarbeiter:innen
- Überfreundlichkeit
- Als Diktator agieren, auftreten und herrschen
- Unrealistische KPIs einsetzen, vorgeben
- Nicht genug und nicht generationenbezogen kommunizieren
- Verabsäumung von personenbezogenen Controllingmaßnahmen (Generation Y,Z)
- Disziplin verlangen und fehlende Disziplin ausstrahlen
Zum letzten Punkt General George Washington im Kontextbezug:
„Nichts kann dem Dienst mehr schaden als die Vernachlässigung der Disziplin; denn diese Disziplin verleiht einer Armee, mehr als die Zahl der Soldaten, die Überlegenheit über eine andere. . . . Disziplin ist die Seele der Armee. Sie macht eine kleine Zahl furchteinflößend; sie verschafft den Schwachen Erfolg und Allen Ansehen.“ (frei übersetzt aus dem Englischen)
Die beharrliche Durchsetzung von Disziplin und Ordnung – reflektierend auf die dunkle Seite der Führung – ist ebenso ein sehr wichtiger Teil von Erfolgsprozessen in Unternehmen.

Die dunkle Seite der Führung:
die Anführer der dunklen Triade
Zu den drei „Mächten“ der Führung gehören Persönlichkeitsmerkmale wie
- Narzissmus,
- Machiavellismus und
- Psychopathie
Narzissmus…
Dieser Begriff geht auf den griechischen Mythos von Narziss zurück, einem jungen Mann, der sich in sein Spiegelbild verliebte, nachdem er sich selbst in einem Teich betrachtet hatte. Er war so vertieft in sein Spiegelbild, dass er ins Wasser fiel und ertrank.
Narzissmus ist wahrscheinlich die häufigste Eigenschaft von “dysfunktionalen” Führungskräften. Im Arbeitsumfeld kommen diese Personen (oft und leider) am weitesten voran. Das Gegenüber nimmt Narzissten auf den ersten Blick als sympathisch und interessant wahr. Durch das gestärkte Selbstbewusstsein empfinden bspw. Mitarbeiter:innen das gezeigte Verhalten als “sexy” und „charismatisch“. Das weiß auch die Führungsspitze. In den meisten Vorstandsetagen sind Personen mit Charisma, Durchsetzungsvermögen und Kreativität sehr herzlich willkommen.
Der Teil, der schwer zu bewältigen ist, ist das überwältigende Gefühl von Überlegenheit, Rücksichtslosigkeit und Verachtung für andere, das in jemandem mit starkem Narzissmus verwurzelt ist. Sie manipulieren und lassen andere Kolleginnen und Kollegen schlecht dastehen, um ihre eigenen Bedürfnisse verfolgen zu können.
Machiavellismus…
Der italienische Diplomat Niccolo Machiavelli (16. Jahrhundert) ist der Begründer des Begriffs “Machiavellismus”. Machiavellismus zeichnet sich durch die Manipulation und Ausbeutung anderer Menschen aus. Führungskräfte, die als machiavellistische Persönlichkeiten eingestuft werden können, neigen eher dazu, andere zu manipulieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Und JA: Machiavellisten sind häufig in Führungspositionen anzutreffen. Dies begründet sich in ihren Manipulationstechniken, die sie hinterhältig und rücksichtslos einsetzen, um Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was sie letztlich wollen. So will es einfach ihre Natur.
Wenn sie einmal an der Spitze sind, bleiben sie meist auch dort und sind hart und herrschsüchtig. Als Führungskräfte schaffen sie sich damit ein Umfeld, in dem viele Angst haben und eher den Rückzug als die Konfrontation mit den Machiavellisten eingehen .
Gibt es auch aus Unternehmenssicht eine positive Seite? Menschen und Führungskräfte mit diesen Charaktereigenschaften sind sehr aufmerksam und achten auf Details. Dies kann insofern eine positive Eigenschaft sein, weil es die Führungskräfte mit solchen Charakterzügen in ihrem Tagesgeschäft extrem pragmatisch und anpassungsfähig macht und sie sich kaum scheuen, unpopuläre Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen.
Psychopathie…
Führungskräfte mit psychopathischen Zügen haben keine Gefühle für andere, für ihre Mitmenschen, für ihre Mitarbeitenden. Sie empfinden keine Reue, zeigen antisoziale Verhaltensweisen im Tagesumfeld. Viele Menschen mit psychopathischen Zügen sind explosiv und kontrollsüchtig.
Die Abgrenzung zu Kriminellen liegt vor allem im strafrechtlich relevanten Bezug. Kriminellen und Unbescholtenen fehlt es gleichermaßen an Einfühlungsvermögen, sie zeigen eine extrem hohe Impulsivität, sind herzlos in ihren sozialen Einstellungen und pflegen zwischenmenschliche Feindseligkeit. Die Psychopathie ist eng mit der Soziopathie verwandt und beinhaltet im Allgemeinen einen Mangel an Rücksichtnahme auf andere oder an Rücksichtnahme auf deren Gefühle.
Auch in der Führungsarbeit sind Teamleder mit solchen Eigenschaften eher dazu bereit, Regeln zu brechen oder andere zu verletzen, wenn dies bedeutet, dass sie erhalten, was sie sich erhoffen.
Psychopathische Führungskräfte stören bewusst die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter:innen, was langfristig zu psychischen Problemen führen kann und mit einer verminderten unternehmerischen Verantwortung sowie einer geringeren Produktivität im Unternehmen in Verbindung gebracht werden kann.

Die dunkle Seite der Führung:
erkennen – verstehen – Verantwortung übernehmen
Nach all den Ausführungen, wie dunkel schätzen nun Sie Ihre Persönlichkeit ein? Sind Sie ein manipulativer Mensch? Schaffen Sie es Ihre Empathie abzuschalten? Sind Sie völlig besessen von sich selbst, von ihrem Spiegelbild?
Oder sind Sie schon einmal einem Anführer der dunklen Triade begegnet? Sind vielleicht sogar Sie selbst eine Führungskraft der dunklen Triade?
Wenn Sie diese Frage nicht eindeutig verneinen können, sollten wir uns mit ihrer dunklen Seite näher befassen.
Reflektieren Sie bitte einen Moment für sich selbst…
- Ich habe eine Persönlichkeit, die die Dinge immer gerne selbst in die Hand nimmt.
- Ich verlasse mich nicht gern auf andere, ich verlasse mich auf mich, um Dinge korrekt und richtig zu erledigen.
- Meine privaten und beruflichen Merkmale sind deutlich besser als jene bei anderen Menschen.
- Mir ist es sehr wichtig, so gut wie möglich auszusehen.
- Ich trete so auf, dass ich die Leute dazu bringe, mich zu bemerken.
- Ich erwarte und fordere, dass ich besser als der Durchschnitt meiner Mitmenschen behandelt werde.
- Wenn ich eine Person manipulieren und ausnutzen muss, um das zu bekommen, was ich jetzt brauche und erwarte, dann muss / soll es in diesem Moment so sein.
- Ich habe ein natürliches Talent, Menschen zu manipulieren, zu bewegen, zu beeinflussen.
- Es ist mir nicht fremd, es ist für mich angenehm, Autorität über Menschen zu besitzen / auszuüben.
- Ich sehe mich definitiv selbst als eine gute Führungskraft.
Was ich in diesem Blog-Beitrag hier angeführt habe, sind einige beispielhafte Items aus der „Grandiose Narcissism Scale“ und dem „Narcissistic Personality Inventory“.
Die narzisstische Veranlagung und das soziales Dominanzmotiv gehören zu den wichtigsten Triebfedern für das Streben in und nach einer Führungsposition. Es ist daher weder verwunderlich noch weit hergeholt, wenn Sie sich als aktive Führungskraft hier teilweise wiederfinden, oder Ihnen sofort jemand in den Sinn kommt, der nach außen getragene Narzissmuswerte, aufweist.
Niemand wird als Führungskraft geboren, und niemand hat die Garantie, eine gute Führungskraft zu sein. Es ist oft ein Mangel an Ausbildung und Erfahrung die zu ungewollten, ungünstigen Gewohnheiten führen und schließlich Teams demotivieren.
Schlechte Führungsgewohnheiten, die Sie bei sich selbst beobachten sollten…
Führungskräfte, die ihre schlechten Führungsgewohnheiten frühzeitig erkennen oder durch unsere Unterstützung im Coaching offen legen, bevor es zu spät ist, können daran arbeiten. Reflektieren Sie für sich und bringen Sie ihre Gedanken ins Tages- / Führungsgeschäft:
- Überverpflichtung
- Größere Ziele ignorieren
- Verwerfen von klaren Alarmzeichen
- Fehlende Verantwortlichkeit
- Sich seiner selbst nicht bewusst sein
- Ignorieren der vielfältigen Talente der Teammitglieder
- Über- oder Unterbewertung
- Verlust des Kundenblicks
- Inkonsequentes Verhalten
- Glauben, immer im Recht zu sein
- Kein Einfühlungsvermögen
- Distanzierung von Mitarbeitenden
- Ständige Neubewertung und Neukalibrierung der Mitarbeiterbedürfnisse
- Nach außen getragener Arroganz
- Die Standpunkte anderer ignorieren
Genau hier können wir im Coaching ansetzen und frühzeitig präventiv Schäden für Sie als Person, als Führungskraft, für ihre Mitarbeiter;innen und ihr Unternehmen abzuwenden.

Die dunkle Seite der Führung:
Zusammenfassung
Zusammenfassend können wir festhalten, dass wir alle drei Persönlichkeiten der dunklen Triade
- Narzissten,
- Machiavellisten und
- Psychopathen
in Führungspositionen wiederfinden.
Wir alle haben einen Schatten oder eine dunkle Seite – als Privatperson, als Mitarbeiter:in, und in unserer Verantwortung als Führungskraft. Wir müssen damit aufhören, Führung zu idealisieren und erkennen, dass jede personenbezogene Kommunikation auch immer eine dunkle Seite mitträgt, die es speziell als Führungskraft zu erkennen gilt und schließlich in eigenverantwortlichen Kontrollmaßnahmen enden muss – auch im Sinne der Gesamtunternehmensführung.
Führungskräfte müssen daher stets bemüht sein, den Mitteln den Vorrang vor dem Zweck zu geben und nicht nur die Mittel zum Zweck zu verwalten. Selbstredend sind erfolgreiche Ergebnisse für das Wachstum von Unternehmen und Organisationen nicht nur absolut notwendig, sondern zwingend. So wissen wir aber auch, dass es Mittel und Wege der Führung gibt, Ergebnisse zu erzielen, ohne das Wohlergehen anderer opfern zu müssen.
“Damit scheue ich mich als Klarheitscoach nicht, über die dunkle Seite der Führung zu sprechen und diese in den zu betreuenden Unternehmen auch deutlich aufzuzeigen.”
Dr. Franz Wulz – Klarheitscoach
Wenn Klient:innen einmal das Verständnis für die dunkle Seite der Führung aufgebaut haben und das Dasein akzeptieren, dann können wir damit beginnen, zielführend und systemisch mit Führungskräften zu arbeiten und diese dabei zu unterstützen, durch ein gestärktes Selbstbewusstsein ihre dunklen Seiten in Schach zu halten bzw. vielleicht in eine Best-Case-Strategie umzuwandeln.
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